Sonne, Sonne, Sonne, Regen
Dem Glutofen getrotzt
Früh am Morgen fand sich die Schaar der Erben im Glutofen von Luhmühlen ein. Alle waren ob des guten Wetters von vorzüglicher Laune und waren gespannt, wie das Fest mit unseren Gästen Ley und Urte vonstatten gehen würde.
Die beiden fügten sich gar vorzüglich in unsere Reihen ein und nachdem uns in kürzester Zeit unser Platz inmitten blühender Heide und lecken Beerenweinen zugewiesen wurde, errichteten wir unsere Lagerstadt für die nächsten drei Tage. Bei dreißig Grad und mehr fiel der Aufbau nicht leicht und mit Entsetzen mussten wir hinnehmen, dass bei diesem Wetter ein Feuer in der trockenen Heidefläche verheerende Folgen haben könnte. So brieten wir unser Fleisch kurzerhand vor und schon bald wurde von den Veranstaltern das Gesetz der Obrigkeit durchgesetzt, auf jegliches Feuer zu verzichten. So labten wir uns an unseren mittlerweile kalten Köstlichkeiten und machten wie immer das Beste aus der Situation.
Dass es uns nicht erlaubt war, ein Feuer jeglicher Art zu entfachen, war für die Essensbereitung eine wahre Herausforderung. So blieb die Küche halt kalt und wir ernährten uns fast ausschließlich von Rohkost. Der nahegelegene Eismann begrüßte uns schon von weitem mit einem fröhlichen winken, denn er verdiente sich dieser Tage so manchen Taler an uns.
Am ersten Tage machten sich einige der Erben auf den Weg, ein letztes Mal den lieblichen Klängen der Gossenjungs von Knasterbart zu lauschen. Es war wieder einmal ein Fest und es kullerte so manche Träne in die Hosen...
Am zweiten Tage des Festes war es dann endlich so weit. Unser Norbert, Meister der stillen und bewegten Bilder, wurde zum Ritter der Beerenweinerunde gekürt und trägt nunmehr den Titul "Störtebeker der Gerechte". Den hat er sich auch reichlich verdient und ist der erste Beerenweine-Ritter in der Gemeinschaft der Erben! Jubel!
Auch am letzten Tage des dreitägigen Festes brannte die Sonne erbarmungslos auf uns nieder. Erbarmungslos? Nein, nicht ganz. Pünktlich, als wir unser Hab und Gut in die Kutschen verladen und die Zelte legen wollten, öffnete Phelia wieder einmal alle Tore im Himmel und es ergoss sich der lang ersehnte, aber nun völlig unbrauchbare Regen über uns, so dass alles und jeder von uns bis auf den letzten Zentimeter nass wurde. So war es Phelias Wille und wir beugten uns abermals dieses Jahr dem Regen, den das Land aber dieses Jahr auch wirklich dringend brauchte.
Als wir uns zwei Stunden vor Mitternacht vom Festplatz entfernten waren alle froh, in ihren Kutschen zu sitzen und den beschwerlichen Heimweg anzutreten. Bis zum nächsten Jahr Luhmühlen. Wir sehen uns wieder!!!